Liebe Kielerinnen und Kieler,
Kiel hat im Smart-City-Ranking von Haselhorst Associates unter 417 Städten einen beachtlichen 7. Platz erreicht – erstmals in den Top 10. Gleichzeitig zeigt das aktuelle Ranking des Digitalverbands Bitkom, dass Kiel bei der Digitalisierung insgesamt nur auf Platz 31 liegt. Für mich ist das ein klares Signal: Kiel hat Fortschritte gemacht, aber der Weg ist noch weit.
Platz 7 im Haselhorst-Ranking zeigt, dass wir in vielen Bereichen gute Grundlagen geschaffen haben. Der 31. Platz im Bitkom-Ranking macht aber ebenso deutlich: Diese Fortschritte spüren die Menschen im Alltag noch nicht genug. Digitalisierung zeigt ihren Wert erst dann, wenn Anliegen unkompliziert erledigt werden, wenn Gründungen schnell möglich sind und wenn die Verwaltung als Partner auftritt – für Einwohnerinnen und Einwohner genauso wie für Unternehmen.
Darum geht es mir: bürokratische Prozesse vereinfachen und verschlanken. Für die Menschen in unserer Stadt bedeutet eine digitale, schlanke Verwaltung: weniger Papierkram, weniger Wege, mehr Zeit für das, was wirklich zählt. Damit können ihre alltäglichen Anliegen schneller bearbeitet werden und wir Kielerinnen und Kieler mit kurzfristigen Fristen planen. Durch die Hilfe von KI können außerdem wiederkehrende Routineverfahren – z.B. Anwohnerparkausweise – extrem beschleunigt werden. Für Kieler Unternehmerinnen heißt das mehr Planbarkeit und Zeit für die wichtigen Themen. Gründungen sollen in Kiel so schnell möglich sein wie in Dänemark – nicht in Wochen, sondern in Stunden. Damit diese Ideen auch wirklich helfen, werde ich das agile Team für Bürgerservice zusammenrufen. Dort sollen Verwaltung, Initiativen und Einwohnerinnen und Einwohner gemeinsam einen bürgerfreundlichen und digitalen Service entwickeln, die sich an den Lebenswirklichkeiten orientiert.
Bei all den Maßnahmen zur Digitalisierung bedeutet es aber nicht einfach nur, dass Menschen durch Maschinen ersetzt werden. Im Gegenteil: Mit digitalen Tools und KI können die Mitarbeitenden der Stadt Kiel von Routinearbeiten entlastet werden. So gewinnen sie die Zeit und den Raum zurück, um das zu tun, was wirklich zählt – nah bei den Menschen zu sein und ihnen bei komplizierten Angelegenheiten kompetent zu helfen.
Mir ist außerdem wichtig, dass niemand durch die Digitalisierung abgehängt wird. Deshalb werden wir die bestehenden Service-Center der Stadt ausbauen und neue in den Stadtteilen schaffen. Dort bekommen alle, die mit digitalen Anträgen Schwierigkeiten haben persönliche Beratung und Unterstützung. So stellen wir sicher, dass die digitale Verwaltung allen dient und niemanden ausschließt.
Digitalisierung ist für mich Teil einer größeren Vision. Sie ist nicht nur ein technisches Projekt, sondern ein demokratischer Auftrag. Wenn Prozesse einfach und verständlich sind, steigt die Akzeptanz – und damit das Vertrauen in unsere Institutionen. Dabei kann uns ein öffentlich einsehbares Dashboard helfen, das jederzeit den Stand von Projekten der Verwaltung anzeigt. In Schweden sieht man, wie Digitalisierung nicht nur effizient ist, sondern auch Vertrauen und Miteinander stärkt, wenn alle transparent wissen, wie eigentlich der Stand eines Projektes in der Verwaltung gerade ist. Genau das ist mein Ziel für Kiel: eine moderne, digitale Stadt, die den Menschen dient.
Euer Ulf Daude